Zeltreparatur – so rettest du dein Zelt unterwegs

Wenn ein Loch oder Riss im Zelt entsteht, bedeutet das nicht gleich das Ende des Abenteuers. Mit den richtigen Tipps und etwas Geduld kannst du dein Zelt selbst reparieren und deine Reise fortsetzen.

Beachte jedoch, dass viele Reparaturen nur vorübergehend sind. Eine dauerhafte Lösung sollte erfolgen, wenn du wieder zu Hause bist oder professionelle Hilfe in Anspruch nehmen kannst.

Die folgenden Ratschläge gelten für Zelte, Vorzelte und Markisen.

Flicken für das Zeltgewebe

Ein Riss oder Loch in der Zeltplane kann meist mit einem geeigneten Flicken behoben werden. Es gibt selbstklebende, aufzubügelnde oder mit Klebstoff zu befestigende Varianten. Wichtig ist, den passenden Flicken für das jeweilige Material zu wählen und darauf zu achten, dass er groß genug ist.

Vermeide Gaffer-Tape, Paketband oder Flickzeug für Fahrräder oder Schwimmtiere – diese sind nicht geeignet und können das Material beschädigen.

Tear-Aid Reparaturflicken

Tear-Aid ist ein transparenter, selbstklebender Flicken, der mit Schere und etwas Wasser zum Reinigen aufgebracht werden kann. Er ist elastisch, stark haftend und kann dauerhaft verwendet werden. Es gibt zwei Typen: A für die meisten Stoffe, B speziell für Vinyl.

Anleitung zur Anwendung von Tear-Aid

• Reinige die beschädigte Stelle gründlich auf beiden Seiten und lasse sie vollständig trocknen.
• Schneide den Flicken so zu, dass er mehrere Zentimeter über das Loch hinausgeht. Runde die Ecken ab, um ein Ablösen zu verhindern.
• Lege das Zeltgewebe flach und fixiere es bei Bedarf mit Klebeband auf der Rückseite. Entferne dieses später wieder.
• Ziehe die Schutzfolie vom Flicken ab und klebe ihn sorgfältig auf. Drücke ihn Stück für Stück gut an, um Luftblasen zu vermeiden.
• Bei Rissen am Rand: Falte den Flicken um die Kante und fixiere ihn auf beiden Seiten. Zur Verstärkung kann ein Faden entlang der Kante eingelegt werden.
• Bringe zur Verstärkung auch einen zweiten Flicken auf der Rückseite des Gewebes an.
• Lasse den Flicken bei Typ A etwa eine Stunde, bei Typ B 24 Stunden trocknen.

Bügel-Flicken

Bügelflicken haften durch Hitzeeinwirkung und werden mit dem Bügeleisen aufgebracht. Die richtige Wahl des Materials ist entscheidend: Für Baumwollzelte eignen sich Baumwoll-Flicken, bei synthetischen Stoffen wie Nylon wird eine andere Art benötigt.

Baumwoll-Flicken vertragen hohe Temperaturen, die synthetische Stoffe beschädigen würden. Achte deshalb genau auf die Materialzusammensetzung deines Zeltes.

Flicken für Luftschläuche

Es ist selten, aber möglich, dass Luftschläuche in einem Luftzelt beschädigt werden. Auch hier sind selbstklebende Reparaturflicken die beste Wahl. Klebeband ist ungeeignet, da es nicht flexibel ist und Schäden verschlimmern kann.

Tear-Aid Typ A oder spezielle Herstellerflicken können zugeschnitten und auf gleiche Weise wie beschrieben angebracht werden. Der schützende Überzug der Luftkammer muss dabei intakt sein, da er vor Überdruck und Platzen schützt.

Reparatur von Nähten

Nähte sind oft mit einem Dichtband versiegelt. Wenn dieses beschädigt ist, kann Wasser eindringen. In diesem Fall hilft ein Nahtdichter, der mit einem Pinsel oder Stäbchen gleichmäßig aufgetragen wird.

Achte darauf, dass der Dichtstoff nicht mit Haut oder Augen in Kontakt kommt. Lass das Zelt anschließend gut trocknen und teste die Dichtigkeit.

Es ist auch möglich, neue Nähte per Hand zu nähen. Verwende dafür Baumwollfaden, der sich bei Nässe ausdehnt, und idealerweise Nylonanteile enthält, um die Reißfestigkeit zu erhöhen. Für dauerhaft haltbare Reparaturen empfiehlt sich jedoch der Gang zum Fachmann.